Dienstag, 7. August 2012

20.28 Uhr, Alleghe, 983m

Kleine Planänderung...

Nachdem wir gestern so Schwierigkeiten mit der geplanten Route hatten, haben wir uns gestern Abend die heutige Tour auch nochmal genauer angesehen. Und tatsächlich, anstatt der geplanten 1.480hm wären es wieder über 2.000hm gewesen. Da muss ich mir das Roadbook Zuhause nochmal genauer anschauen, da passt was nicht! Da morgen eine lange Etappe mit 52km und 2.300hm auf uns wartet, war klar das wir den heutigen Tag etwas entschärfen müssen damit die Muskeln mal etwas entspannen können und wir auch mal zu einer vernünftigen Zeit im Quartier ankommen, nicht erst zwischen 18.00 und 19.00 Uhr. Ok, am Ende wollten wir nichts abschneiden, so haben wir uns entschlossen uns entgegen unserer Prinzipien zum Passo Falzarego mit dem Bus shutteln zu lassen.
So ging es nach dem Frühstück zur Bushaltestelle um auf den nächsten Bus nach oben zu warten, zehn Minuten später war er da... leider Randvoll, und die ganzen Helden haben ihr Handgepäck in die Ladeluken gepackt, so das nur noch ein Rad rein gepasst hat. Suuuuuper, da steigt die Stimmung am frühen Morgen :) Ne ne, also Franz und Bike rein, Raoul und ich warten auf den nächsten. Eine halbe Stunde später waren wir dann endlich auch auf dem Weg nach oben.
Am Pass angekommen standen wir nun noch vor der Entscheidung ob wir die 300hm zum Rifugio Averau mit der Seilbahn fahren oder selber "radeln"... Oh man!, mehr dazu gleich. Das Roadbook sieht hier die Auffahrt mit der Seilbahn vor, aber auch keine Alternative bzw. irgendeine Warnung den Wanderweg da rauf zu nehmen. Na klar, ich bin ja der einzige Idiot der sich daheim vor dem Rechner eine Seilbahnumfahrung auf der Landkarte zusammenklickt... Hätte ich mir das nur nochmal auf Google Earth angeschaut! Egal, im nachhinein ist man(n) immer schlauer :)
Wir haben uns entschieden rauf zu "radeln". Radeln ging genau 10 Minuten, und schon wurde das Bike gewuchtet, gehoben, geschoben usw., so langsam haben wir ja Übung drin. Ich dachte nur, die beiden bringen dich um! Denn irgendwann mussten wir die Bikes nur noch tragen, und das im Hochalpinen Gelände wo geübte Wanderer schon ihr Probleme hatten ohne Rad. Es war echt heftig, gefährlich und anstrengend, aber irgendwie hatten wir unseren Spaß, haben uns immer wieder gegenseitig geholfen... Es war ein richtiges Abenteuer. Und belohnt wurden wir auch noch für unsere Qualen, um auf unseren Track zu kommen mussten wir unterhalb eines mächtigen Bergmassives auf einem schmalen Trail ein Geröllfeld queren, der Hammer! Zwar kamen uns auf diesem Aufstieg immer wieder Wanderer entgegen die fragend schauten, wo wir denn mit den Rädern hin wollten, für uns war es aber der Beginn eins genialen Tages! Am Rifugio Averau (2.413m) angekommen folgte ein Singletrail bis zum Colcoc (1.531m). Dieser Trail ist mit Sicherheit mit das beste was man beim biken durch die Dolomiten unter die Stollen bekommen kann. Teils über endlose flowige Wiesentrail, leicht ausgesetzt am Hang entlang oder über Wurzel- und Steinpassagen durch den Wald. Dann mal wieder auf Karrenwegen durch Serpentienen dem Tal entgegen. Bilder haben wir keine, aber alles auf Video!
Am Ende hatten alle ein fettes grinsen im Gesicht!
Weiter nach Colle San Lucia (1.435m), hier mußten wir uns entscheiden ob der Tag schon enden sollte, und wir direkt nach Alleghe abfahren oder ob wir noch den bekannten Fernazza-Trail mitnehmen sollten. Franz wollte direkt nach Alleghe abfahren, Raoul und ich haben uns für den Trail entschieden. Fix ging es über eine Highspeed Abfahrt auf Teerstraßen nach Selva die Cadore (1.336m), dann weiter nach Pescul (1.415m). Tja den Fernazza-Trail muss man sich erst verdienen, deshalb heißt es erstmal von Perscul auf den Crepa Di Salere (1.939m) hinauf zu kurbeln. Zum Glück ging es zu einem großen Teil durch den Wald, denn die Sonne die uns schon den ganzen Tag begleitete zehrt gerade an solch steilen Anstiegen ordentlich an den Kräften. So schnell kannst du garnicht nachschütten wie es wieder raus geschwitzt wird! Oben angekommen lag er vor uns, der Fernazza-Trail! Und die Anstrengungen haben sich gelohnt, bis auf zwei Passagen könnte ich alles fahren, Raoul ist komplett durch gerauscht, dass Teil ist der Hammer! Am Ende fliegst du auf diesem Trail durch Bauernhöfe, Vorgärten, Hinterhöfe, wechselst mitten im Ort wieder auf ein Stück durch den Wald, bis es dann auf geteerter Straße hinter geht nach Alleghe, unserem Zielort, wo Franz schon auf uns wartete. Wunderschön an einem See gelegen...

Was ein genialer Tag!

1 Kommentar:

  1. Ich kann mixh nur immer wiederholen. Ich habe ao viel Spaß dies alles zu lesen. Ich werde trainieren und mitfahren.
    Liebe grüße, Jochen

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